Sonntag, 10. Juli 2005

Solcha Teil 13

„Das wollte ich nicht“, murmelte Amanda als sie den Raum verlassen hatten. Sie sah ziemlich blass und elend aus. „Die kriegen sich schon wieder ein“, erklärte Jack gut gelaunt. „Entschuldigung, ich muss mal raus“, brachte Amanda noch hervor und verschwand dann in Richtung Fahrstuhl.
Alle blickten ihr verwundert hinterher. „Sie braucht wohl nur etwas Abstand“, erklärte Daniel nach einiger Zeit. „Sie ist ja auch in Begleitung“, setzte er noch lahm hinzu und zuckte dann mit den Schultern. „Colonel, wenn sie in einer Stunde nicht wieder da ist gehen sie sie holen“, befahl Hammond Jack und ging. „Sie haben es gehört. Eine Stunde Pause“, erklärte Jack und die kleine Gruppe löste sich auf.

„Sir?“ Jack blickte von seinem Essen auf und musterte den vor ihm stehenden Soldaten. „Sir, sie sollten vielleicht besser mitkommen.“ Erstaunt erhob sich Jack und folgte dem Soldat zum Fahrstuhl, der sie an die Oberfläche beförderte. Der Soldat blieb im Fahrstuhl stehen und die Türen schlossen sich hinter Jack wieder.
„Colonel, gut das sie hier sind. Ich wollte sie nicht ohne Aufsicht hier draußen lassen.“ „Was zum Teufel ist denn los Samkins?“ machte O’Neill seinem wachsenden Unmut Luft. Samkins zog den Kopf zwischen die Schultern und deutete durch eine Scheibe nach draußen. Jack blickt erstaunt in die angegebene Richtung und sieht sich einem Schleier aus Regen entgegen. In einer entfernten Ecke kann er eine verschwommene Gestalt erkennen, die im strömenden Regen ihre Runden zieht. „Sie stand zuerst ganz ruhig da“, beginnt Samkins nun militärisch korrekt seinen Bericht abzugeben. „Ich habe den Befehl sie überall hin zu begleiten und so habe ich sie auch hier hingebracht und mich im Hintergrund gehalten. Sie stand nur an der offenen Tür und hat nach draußen gesehen und plötzlich wurde sie wütend und hat mit den Füßen gegen die Wand getreten und auch mit den Fäusten darauf eingehämmert. Ich wusste nicht was ich tun sollte, Sir, und als ich dann bei ihr war, schlug sie meine Hand beiseite und ist rausgerannt.“
Jack hatte während des Berichts geschwiegen und nachdenklich aus dem Fenster gesehen. Jetzt drehte er sich zu Samkins um und blickte ihn an. „Ich kümmere mich darum Samkins. Holen sie mir einen Regenschirm und sagen sie danach Major Carter bescheid, dass heute nichts mehr aus den Verhandlungen wird. Sie wird schon wissen was ich meine.“ Samkins salutierte und wandte sich eilig dem Fahrstuhl zu.
O’Neill drehte sich wieder um und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Amanda lief dort draußen noch immer ihre Runden und nur eine unbändige Wut ließ sie nicht vor Erschöpfung zusammenbrechen. Jack kannte dieses Gefühl und konnte sich gut vorstellen was zur Zeit in ihr vorging. Sie war wütend auf sich selbst und zugleich verwirrt, nicht mehr fähig einen klaren Gedanken zu fassen.
Ihm war es genauso ergangen als er vom Tod seines Sohnes erfuhr, der sich mit seiner Dienstwaffe erschossen hatte. Er kannte diese ohnmächtige Wut nur allzu gut. Der zurückkehrende Samkins unterbrach Jacks trübe Gedanken und brachte ihn in die Gegenwart zurück. Mit dem Schirm gerüstet trat O’Neill in den strömenden Regen hinaus und ging auf Amanda zu.

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