Mittwoch, 8. Februar 2006

Solcha Teil 54

„Amanda? Amanda hörst du mich?“ Sandros Stimme klang gedämpft, als Amanda ihre Augen aufschlug und nichts als Dunkelheit vorfand. Sie hob den Kopf und zuckte zusammen, als sie die Beule an ihrem Kopf bemerkte. Vorsichtig richtete sie sich auf und konnte nun, da sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, auch etwas um sich herum erkennen. „Ich bin hier“, brachte sie krächzend hervor und sah wie sich ein Schatten auf sie zu bewegte, der nur Sandro sein konnte. Sie mussten sich in einer Höhle befinden, die sich unter den Ruinen, die sie entdeckt hatten, erstreckte. Sandro griff nach ihrem Arm und hielt ihr die Wasserflasche vor die Nase. Dankbar nahm Amanda einen und Schluck und gab sie ihm dann sich räuspernd zurück.
„Wie sind wir hier herunter gekommen?“ fragte sie nach einer Weile und blickte sich genauer um. Sandros schemenhafter Arm deutete in eine Richtung und sie entdeckte die Schräge, die sie hinuntergeschlittert waren. Amanda kramte in ihrem Rucksack herum und probierte ob die Taschenlampe den Sturz heil überstanden hatte. Sie ging wirklich noch und ein wenig von dem plötzlichen Licht geblendet, leuchtete sie den Raum ab.
„Weißt du wo wir sind?“ flüsterte Sandro ihr ins Ohr und sie schüttelte verneinend den Kopf. „Da ist ein Gang“, erwiderte sie ebenso leise und deutete nach rechts. Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin setzten sich beide gleichzeitig in Bewegung und tasteten sich vorsichtig in den Gang hinein.
„Woher wusstest du, dass das Wort ein Schalter war?“ fragte Sandro Amanda, die vor ihm ging. Er konnte sehen wie sie die Schultern zuckte, als sie versuchte den Gang mit der Taschenlampe halbwegs auszuleuchten. „Das darfst du mich nicht fragen, aber es kommt definitiv aus meiner Erinnerung. Solcha hat damit nichts zu tun. Du bist doch derjenige, der sich mit der Tok’ra Technologie auskennt“, meinte sie leicht schnippisch, „Könnt ihr nicht irgendwas im Gehirn von jemandem speichern ohne das er sich bewusst dran erinnern kann?“ „Nicht das ich weiß“, erklärte Sandro und ging nicht weiter auf Amandas Ton ein, da auch ihm die Dunkelheit zu schaffen machte.
Als Amanda vor ihm anhielt, hätte er sie fast umgestoßen, da er so in seinen eigenen Gedanken versunken war. Sie hatte sich zu ihm umgedreht und deutete nun nach vorne. Im Licht der Taschenlampe konnte er eine Tür erkennen, die ihnen keine andere Möglichkeit ließ als hindurch zugehen.
„Versuchen wir es“, murmelte Sandro in Amandas Ohr und schob sich an ihr vorbei um zur Tür zu gelangen. „Sei vorsichtig“, hörte er noch von hinter sich, dann war er an der Tür, die bei der leisesten Berührung aufsprang. Auch in diesem Raum herrschte Dunkelheit, doch die verging als Amanda ebenfalls eintrat. Sie hob hilflos die Hände. „Ich hab nichts gemacht, aber vielleicht muss ich das auch nicht“, meinte sie dann und richtete ihren Blick geradeaus. Ihr traten die Tränen in die Augen als sie zu einer Bedienungskonsole trat und das Foto in die Hand nahm, das dort lag. Sie erkannte es sofort wieder, denn sie hatte es vor nicht so lange Zeit in der Hand gehalten. Es war ein Bild, das vor mehr als 20 Jahren aufgenommen worden war und ihren Vater mit einer kleinen Amanda auf dem Jahrmarkt zeigte.
Sandro war leise herangetreten und berührte sie nun vorsichtig an der Schulter. „Ist er das?“ fragte er leise und legte seine Arme von hinten um Amanda. Aufschluchzend nickte sie und drehte sich um, um ihren Kopf an seiner Schulter zu vergraben. „Meinst du..“, flüsterte sie nach einer Weile, „meinst du er kann noch hier sein? Es ist immerhin schon eine so lange Zeit vergangen.“ Sandro zuckte mit den Schultern, er konnte ihr auch keine Antwort auf diese Frage geben.
Beide zuckten zusammen als eine raue Stimme hinter ihnen erklang. „Amanda? Bist du das wirklich?“

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