Donnerstag, 8. April 2010

Liebes Tagebuch, Teil 8

13. Juli

Liebes Tagebuch,

Im Moment bin ich einfach nur müde.
Nicht nur die Klausuren kosten ziemlich viel Kraft, auch die immer währende Vorsicht, die ich in Jeremys und Andrews Nähe walten lassen muss, zehrt an mir. Manchmal will ich morgens einfach nicht aufstehen und den Tag an mir vorbei ziehen lassen.
Ich kann keine Angst vor den Beiden haben, da sie nicht zu den Bösen gehören. Sie sind vielleicht nicht unbedingt normal, aber garantiert nicht böse. Ich habe Angst davor, sie zu berühren, denn ich will sie nicht versehentlich zur Beute der Jäger machen. Das haben sie einfach nicht verdient.
Ab und zu sehe ich diesen Mann wieder. Er spricht mich nie an, kommt mir nie zu nahe und doch weiß ich, dass er auf irgendetwas wartet. Vielleicht wartet er auf eine Entscheidung, eine Entscheidung, die ich einfach nicht treffen will. Ich will kein Zielscheinwerfer für eine grausame Jagd werden.
Keine Ahnung wie sie es schaffen eine Markierung bei einem übernatürlichen Wesen aufzuspüren. Ich stelle es mir irgendwie so vor, als würden sie, wie an der Supermarktkasse, einen Strichcode einlesen und wüssten dann bescheid.
In dem Buch steht, das ein Spiegel immer nur die Beute für eine kleine Anzahl an Jägern festlegt. Vielleicht hofft der Typ ja drauf, mein Jäger zu werden.
Ich spüre immer noch diese seltsame Anziehungskraft, durch die ich mich nicht von Jeremy und Andrew fern halten kann. Sie sind mit die besten Freunde, die ich je hatte und ich will sie nicht verlieren. Das kommt mir irgendwie selbstsüchtig vor, doch ich kann es nicht ändern.
Manchmal frage ich mich, ob da noch mehr ist.

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